Aspergillose
Maria Procaccianti
Erreger / Epidemiologie
- meist durch Aspergillus fumigatus: ubiquitär vorkommender Schimmelpilz (abgestorbene Pflanzen, Kompost, feuchte Tapeten usw.) Erkrankung der Spätphase, typischerweise CD4 dtl. < 100/µl und keine ART; meist bestehende Vorschädigung der Lungen (PjP, CMV-Pneumonie, KS); Infektion durch Sporeninhalation, anschließend langsame Besiedlung des Bronchialsystems; begünstigende Risikofaktoren Neutropenie, Coticoidtherapie, Breitspektrumantibiose
Klinik
- Fieber, Husten, Dyspnoe, evtl.Hämoptoe; Tracheitis mit nachfolgender nekrotisierender Pneumonie; Befall anderer Organe d. hämatogene Absiedlung, metastatische Absiedlungen im Gehirn mit entsprechender Klinik, disseminierte Aspergillose
Diagnostik
- Erregernachweis: mikroskopisch, kulturell; histologischer Nachweis + Kultur aus Biopsat beweisend; im CT peribronchiale Verschattungen mit Einschmelzungen, Kavernen
- im Serum Nachweis von Aspergillus-Antigenen wie Galactomannan als Hinweis
Therapie
- Voriconazol 2x400mg p.o.Tag 1, dann 2x200 mg p.o. bzw. initial 2x6mg/kg KG i.v. Tag 1 dann 2x4mg/kg KG i.v.
Liposomales Amphotericin B i.v. 1 x 0.5 - 0.75 mg/kg/d bis Gesamtdosis von 2g!
bei Resistenzen: Caspofungin 70 mg i.v. Tag 1, dann 50 mg/d, Cave bei Leberinsuffizienz
Posaconazol 400 mg (10ml) 2xtgl p.o.; bei Pt., die keine Nahrung zu sich nehmen können 200 mg 4xtgl p.o.
- weitere second-line Präparate: z.B. Micafungin, Anidulafungin
- bei Nichtansprechen evtl. Kombinationstherapien (z.B. Voriconazol und Caspofungin) - insgesamt limitierte Datenlage
- Wechselwirkungen zu ART beachten! Siehe immer auch entsperchende Fachinformationen!
- in seltenen Fällen IRIS beschrieben worden
Prophylaxe
- sekundär: Therapiedauer individuell; bis CD4 Zellzahl > 200/µl und klinischem Ansprechen
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