Testberatung
Vor jedem Test auf HIV-Antikörper ist die Einwilligung des Patienten einzuholen. Der HIV-Test ist zustimmungspflichtig.
Ebenso wichtig ist eine umfassende Beratung vor und nach dem Test. Auch ein negatives Testergebnis bedarf der Beratung, um weitere Risikosituationen des Patienten zu minimieren.
Beratung vor dem Test:
- Auf die psychologischen Folgen eines positiven Testergebnisses hinweisen
- Will der Patient diesen Test wirklich selbst?
- Risikoanamnese: Gab es riskante Situationen? Ist der Test notwendig?
- Sensibel vorgehen (nicht jeder ist in der Lage, über seine Sexualität offen zu sprechen)
- Auf Serokonversion hinweisen (nach 4 - 12 Wochen sind AK in der Regel zuverlässig nachweisbar)
- Unterstützungsmöglichkeiten ansprechen (evtl. mit Begleitperson zum Abholen des Testergebnisses kommen)
Beratung bei HIV-negativem Testergebnis
- Hinweise auf Safer-Sex-Regeln und HIV- und AIDS Leitfaden zur Information
Beratung bei HIV-positvem Testergebnis:
- Zeit nehmen, positives Testergebnis sensibel mitteilen
- Selbst wenn der Patient mit diesem Ergebnis gerechnet hat, kann es trotzdem für ihn ein Schock sein
- Gefühle des Patienten zulassen, darauf hinweisen, daß HIV-positiv nicht gleich Tod bedeutet.
- Hinweise auf Infektiosität im Alltag: Ein Mensch mit HIV ist keine "Virusschleuder"
- Hinweise auf gesunde Lebensführung: Empfehlen, nicht drängen
- Wie sieht die derzeitige Lebenssituation aus, kann evtl. etwas verändert werden?
- Untersuchung anbieten, auf medizinische Möglichkeiten hinweisen
- Braucht der Patient Hilfe in seiner Situation? Wer kann ihn unterstützen? In welchem sozialen Umfeld lebt er (Familie, AIDS-Hilfe)? Mit wem wird er über seine Infektion sprechen können?
- Auf Hilfsmöglichkeiten hinweisen, z. B. Beratungsstellen der AIDS-Hilfen
- Fragen des Patienten offen beantworten
- Bei Fragen zur Sexualität: Auch ein Mensch mit HIV hat sexuelle Bedürfnisse und das Recht auf Sexualität
- Safer-Sex-Regeln erläutern
Weiterführende Hinweise: