Inhaltsverzeichnis - Therapie - Komplementäre Therapieformen bei HIV | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Komplementäre ("alternative") Therapieformen bei HIV
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Therapieverfahren | Postulierte Wirkungen | Bemerkungen |
Substitution von Vitaminen (v.a. Vitamine A, C, E ) |
Antioxidative Wirkung gegen schädigende Sauerstoffradikale |
Korrektur von Mangelzuständen sinnvoll Vorsicht vor Überdosierung! |
Substitution von Spurenelementen (v.a. Selen, Zink ) |
Notwendig für antioxidative Enzyme, immunregulatorische Wirkung, Wirkung auf Thymushormone |
Korrektur von Mangelzuständen sinnvoll Vorsicht vor Überdosierung! |
Pflanzliche Immunstimulantien (Echinacin, Taigawurzel, Krallendorn) |
Stimulation der unspezifischen Immunantwort |
Bei fortgeschrittener Erkrankung und Hochdosis-Therapie negative Effekte durch Stimulation infizierter Zellen nicht auszuschließen. |
Pflanzliche Extrakte mit direkter |
Direkte Wirkung auf die verschiedenen Schritte der Virusreplikation |
Wirkung gegen HIV nur in vitro. Bisher kein Wirkungsnachweis bei Anwendung im menschlichen Organismus. |
Symbioselenkung (Symbioflor®, Omniflora®, Mutaflor®) |
Korrektur einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Darmes soll dessen Funktion als immunologisches Organ optimieren | Positive Effekte bei Allergien, Hauterkrankungen und unspezifischen Diarrhöen möglich |
Enzympräparate (Wobenzym®, Phlogenzym®, Wobemugos® etc.) |
Proteolytische Enzyme sollen zirkulierende Immunkomplexe inaktivieren und die Zytokinaktivitäten modulieren | Wirkung nicht nachgewiesen |
Mistelpräparate (Iscador®, Abnoba viscum®, Helixor® etc.) |
Immunmodulierende Wirkung, Stabilisierung der TH1-Antwort |
Bisher keine negativen Effekte auf das Immunsystem in offenen Phase II Studien beobachtet, dennoch immunstimulierende Dosierungen vermeiden. Allenfalls stabilisierende Wirkung möglich, keine Verbesserung hinsichtlich Viruslast oder Helferzellen. |
Thymuspräparate (Thymuvocal®, Thymoinjekt®, Thymophysin® etc.) |
Restauration der beeinträchtigten Thymusfunktion | Zahlreiche verschiedene Präparate, die nicht miteinander vergleichbar sind. Widersprüchliche Studienergebnisse. |
Homöopathie (Einzelsubstanzen, Konstitutionsmittel, Komplexpräparate ) |
Regulationstherapie mit potenzierten Arzneimitteln nach der Theorie Hahnemanns oder der Homotoxinlehre | Als Begleittherapie in der Regel unbedenklich |
Anthroposophische Medizin Einsatz von speziellen anthroposophischen Medikamenten, zusätzlich Kunsttherapie (Malen, Plastizieren, Musiktherapie), Sprachgestaltung, Heileurythmie, rhythmische Massage, Biographiearbeit |
Ganzheitlicher Therapieansatz nach der Lehre von Rudolf Steiner. Die Einseitigkeit der naturwissenschaftlichen Medizin soll durch Einwirken auf Körper, Seele und Geist des Patienten überwunden werden. |
Patientenorientierte Therapie mit oft günstigen Auswirkungen auf das Befinden und den Verlauf. Eigenaktivität des Patienten gefragt |
Pseudowissenschaftliche Verfahren z.B. obskure Immuntherapien, Bioresonanz, etc. |
Teils virtuos den naturwissenschaftlichen Sprachschatz nutzende Begründungen | Skepsis angebracht, insbesondere bei unrealistischen Heilversprechungen, hohen Kosten und Medienrummel |
Glutamin, Acetylcysterin | Erhöhung des Gluthationsspiegels | Wirksamkeit nicht nachgewiesen. |
Carnithin | Verbesserung der Lipodystrophie/Lipatrophie Muskelaufbau |
Wirksamkeit nicht nachgewiesen. |
Therapieverfahren | Postulierte Wirkungen | Bemerkungen |