Inhaltsverzeichnis - Therapie - Antiretrovirale Therapie - Langzeit HIV-Patienten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Langzeit-therapierte HIV-PatientDie Behandlungserfolge der Hochaktiven Antiretroviralen Therapie (HAART) haben sich in den vergangenen Jahren durch die Zulassung neuer Substanzen, effektivere Kombinationsregime und ein optimiertes Therapiemanagement weiter verbessert.
Infolge der verbesserten Lebensperspektive nimmt der Anteil älterer HIV-Patienten stetig zu. Bereits jetzt sind in Deutschland mehr als 25% der Patienten älter als 50 Jahre, mehr als 10% älter als 60 Jahre (Daten aus der deutschen HIV-Kohorte). Die klinische Präsentation von Patienten mit HIV-Infektion hat sich in den letzten Jahren durch diese Entwicklung deutlich verändert. In zunehmendem Maße treten bei Langzeit-infizierten und/oder Langzeit-therapierten und/oder älteren Patienten gehäuft nicht unmittelbar HIV-assoziierte Erkrankungen auf. Zu nennen sind hier Leber- und Nierenerkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Osteoporose und verschiedene Malignome. Pathogenetisch handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen, wobei neben individueller Disposition Lifestyle-Faktoren (Rauchen, Alkohol-/Drogenkonsum), Toxizität antiretroviraler Dauermedikation, physiologische Alterungsprozesse und möglicherweise eine persistierende HIV-assoziierte immunologische Dysfunktion und chronische Inflammation eine Rolle spielen. Bei vielen HIV-Infizierten entwickelt sich im langjährigen Verlauf auf diese Weise eine erhebliche Multimorbidität mit komplexen Auswirkungen auf notwendige Diagnostik und Therapie. Damit hat sich das Aufgabenspektrum in der Betreuung HIV-infizierter Patienten bedeutend erweitert. Gerade bei Langzeit-infizierten und/oder Langzeit-therapierten und/oder älteren Patienten ist außer der Kontrolle HIV-assoziierter Parameter eine kontinuierliche und aktive Surveillance im Hinblick auf genannten, vielfältigen Krankheitsbilder notwendig. Für viele Situationen stehen dabei geeignete Screeningverfahren zur Verfügung, die nachfolgend tabellarisch aufgeführt sind. Neben apparativer Diagnostik finden sich hier diverse Laborparameter und Biomarker.
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