Inhaltsverzeichnis - HIV-assoziierte Krankheitsbilder - Zerebrale Toxoplasmose | |
Zerebrale ToxoplasmoseErreger/Epidemiologie Opportunistische Infektion; fast immer endogene Reaktivierung einer latenten Infektion mit dem Protozoon Toxoplasma gondii Klinik Subakute fokale Symptome (Mono- oder Hemiparesen, Sensibilitätsstörungen, Gesichtsfelddefekte, Aphasie, Ataxie), Vigilanzminderung, Wesensänderung, Kopfschmerzen, Fieber, epileptische Anfälle Diagnose Craniales CT oder besser MRT mit KM: solitäre oder multifokale raumfordernde Läsionen mit ring- oder nodulärer KM-Aufnahme und perifokalem Ödem Wichtigste Differentialdiagnose: ZNS-Lymphom. Diagnosesicherung durch Ansprechen auf Toxoplasmose-Therapie; weitere DD: Tuberkulom, Pilzinfektion (Cryptococus), bakterieller Abszess und weitere; bei komplizierten Fällen evtl. stereotaktische Bx zur Diagnosesicherung Die zerebrale Toxoplasmose ist AIDS definierend Therapie A Pyrimethamin 2x50 mg/d (nach 3 Tagen 50-75mg/d weiter) D im Einzelfall evtl. Cotrimoxazol in Dosierung wie bei PcP (PjP) bei Hirndruck evtl. + Dexamethason Auftreten i.R. IRIS möglich siehe immer auch Fachinformationen der Medikamente! Prophylaxe Sekundärprophylaxe: wie Akuttherapie, aber halbe Dosierungen. Absetzen ab CD4-Zellen > 200/µl > 6 Monate (Voraussetzung: MRT normal bzw. kein KM-Enhancement) Primärprophylaxe: immer bei CD4-Zellen < 100/µl und Durchseuchungstiter für Toxoplasmose; Absetzen ab CD4-Zellen > 200/µl > 6 Monate Cotrimoxazol 960 mg 3 x pro Wo, alternativ: Dapson 1x2 Tbl. à 50 mg oder Dapson 1x1 Tbl. à 50 mg |